Im Nachhinein entschuldigte sich Renaud Camus, dass die Ente nicht gar gekocht gewesen sei. Gleichwohl hatte sie seinem Besucher ausgezeichnet geschmeckt, auch die Bratkartoffeln. Der Schlossherr – der umstrittenste Literat Frankreich – hatte sich als hervorragender Gastgeber erwiesen. Ein Elfenbeinturm ist sein Exil in keiner Weise: In der Abgeschiedenheit der Gascogne schuf Renaud Camus den Begriff des «Grand Remplacement», des «Grossen Austauschs». Seither wird der begnadete Dichter totgeschwiegen. Das Gespräch mit unserem Frankreich-Korrespondenten Jürg Altwegg war Anlass, ein paar Missverständnisse zu klären. zur Story

Noch selten gab ein Buch in der Schweizer Politik vor Erscheinen so viel zu reden: «Spektakulär», schreibt die Sonntagszeitung. «Packend», urteilt der Tages-Anzeiger. Inzwischen beschäftigt sich schon das Parlament mit den Memoiren von Spitzendiplomat Jean-Daniel Ruch. SVP-Nationalrat David Zuberbühler wollte von FDP-Aussenminister Ignazio Cassis wissen, ob «Alt-Botschafter an keine Schweigepflicht gebunden sind». Der Autor schreibt in seinen Erinnerungen, dass ein Waffenstillstand kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs in Griffweite lag – dann aber vereitelt wurde. «Herr Jean-Daniel Ruch hat den Entwurf seiner Memoiren den zuständigen Stellen im EDA vorgelegt und die notwendigen Anpassungen zur Erfüllung der gesetzlichen Pflichten akzeptiert», erwidert die Verwaltung. Zu Ruchs schärfsten Kritikern gehört SVP-Nationalrat Alfred Heer. Er hatte in einem legendären Weltwoche-Artikel im Oktober 2023 den Rücktritt Ruchs als designierten Staatssekretär für Sicherheitspolitik gefordert – mit Erfolg. Ruch hat auch diese Episode in seinem Buch aufgearbeitet. Am 13. Juni treffen die Kontrahenten an der Buchvernissage in Zürich aufeinander. Das Gespräch wird moderiert von Roger Köppel. Eintritt frei, anschliessend Apéro. Jetzt anmelden unter Weltwoche.ch/vernissage – die Platzzahl ist beschränkt. zur Story

«Journalist interviewt Journalistin – bitte vermeiden», so lautet eine Branchenregel. Unser Beispiel ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Sandra Bauknecht, Modejournalistin, Kleiderkennerin und «Frau von Welt», erklärt unserem Mitarbeiter Mark van Huisseling, wie Dating im Jahr 2024 geht (falls die Frau kein spring chicken mehr ist), was der Unterschied zwischen einer Shopaholic und einer Prêt-à-porter-Sammlerin ist, und ob man bei den Reichen, zu denen Bauknecht gehört, tatsächlich sparen lernt. Das frühlingshafte Gespräch zwischen MvH und seiner ehemaligen Moderedaktorin beim WW Magazin finden Sie ab zur Story.

Matt Pottinger hat Donald Trumps Chinapolitik entworfen und den grössten Wandel in der US-Aussenpolitik seit dem Kalten Krieg eingeleitet. Nun legt der ehemalige Marine-Geheimdienstoffizier einen Plan zur Verteidigung Taiwans vor. Wenn man Chinas interne Strategiepapiere studiere, sei klar, dass Xi Jinping nicht nur aggressive Pläne hege, seinen Einfluss in der pazifischen Region auszudehnen, sondern auch beabsichtige, westliche Demokratien zu destabilisieren. Dabei stehe die Zukunft der gesamten Weltwirtschaft auf dem Spiel. Bei seiner Verteidigungsstrategie setzt der ehemalige Trump-Berater auf Abschreckung. Ziel sei es nicht, einen neuen Krieg vom Zaun zu brechen, wie er im Interview mit Urs Gehriger erklärt, sondern, einen solchen zu verhindern. Und dies mit Hilfe einer 2000-jährigen chinesischen Militärdoktrin. zur Story

Am 11. Juli steigt in Andermatt das dritte Weltwoche-Golf-Open. Verbringen Sie einen Tag mit den Eisen-Virtuosen der Redaktion, unter Ihnen die Kult-Kolumnisten Michael Bahnerth und Kurt W. Zimmermann. Das Abendbankett in Anwesenheit von Roger Köppel findet wie üblich in der Hotel-Perle «Chedi» statt. Jetzt letzte Plätze sichern: Weltwoche.ch/golf.

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