Sie war eine Künstlerin des schönen Scheins. Verkörperte die perfekte Gespielin und Gastgeberin; musizierte, tanzte, sagte zu jedem Thema etwas Kluges und schenkte Reiswein nach. Ihre weisse Maske bot sich als Projektionsfläche für Männerfantasien an, edle und unedle. Sie bewegte sich sanft, weich und doch bestimmt; mit artifiziell überhöhter Weiblichkeit. Nakamura war eine klassische Geisha – keine Edelprostituierte, wie man im Westen glaubt, obwohl Sex zuweilen im Spiel ist. Oder war: Das traditionelle Geisha-Gewerbe der Mama-Sans, in deren Häusern meist arme Mädchen Unterschlupf fanden und zu Edelunterhalterinnen erzogen wurden, ist im Zweiten Weltkrieg untergegangen. Umso meh ...
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