Ein Antrieb zur Kunst ist ein Moment des Ungesättigten. Das Ungenügen, die Vorstellung im Kopf in der Realisation nie einzuholen. Im Fall von Keith Jarrett, dessen Klavierkunst auch etwas mit Machtausübung zu tun hat (to put a spell on the audience), ist es die paradoxe Erfahrung, dass das, was in seinem Kopf singt, sich auf dem wohltemperierten Pianoforte immer nur annähernd ausdrücken lässt. Der Satz in den liner notes zu seinem neuen alten Album nimmt sich ja zunächst aus wie Koketterie: «Ich kann nicht sagen, ich hätte das Piano je so geliebt wie die Drums oder die Gitarre.»
Tatsächlich macht die Faszination seines Klavierspiels die Reibung zwischen dem Sagbaren und dem ...
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