Bundesrat Alain Berset ist der Star unter der Prominenz zum Start der 69. Ausgabe der Messe (noch bis 8. Mai) mit fast 800 Ausstellern und 300 000 erwarteten Fans. Der Gesundheitsminister rockt die Bühne der Bernexpo – und empfiehlt sich als Comedian. Zum Motto der diesjährigen Messe, «Finde tausend Gründe, länger zu bleiben», sagt er: «Das gilt nicht in der Politik. Ausser bei meinem Kollegen Ueli Maurer. Ich war letztens beim Fondue-Essen mit ihm – und er wollte einfach nicht mehr gehen!» Berset adaptiert das BEA-Motto: «Für mich gilt: Finde tausend Gründe, um länger zu leben!» Ganz ernsthaft lobt Berset schliesslich die Schweiz während Corona: «Als Gemeinschaft haben wir es nicht so schlecht gemacht, auch im internationalen Vergleich.» Sagt es, eröffnet die Messe, geht zur achtjährigen Kuh Bambi und streichelt sie: «Sie ist so süss und zutraulich. Wunderschön!»

Dann die Berner Platten im grossen Festzelt. Es gibt viel zu reden und zu erzählen. Alt Bundesrat Adolf Ogi: «Das hier ist ein Klassentreffen in Bundesbern.» Tatsächlich: Der ehemalige Major der Schweizer Armee entdeckt am Nebentisch zwei Kameraden, Beat Jost und Andreas Zuber. Von Jost habe er damals eine Kompanie übernommen, an Zuber habe er sie übergeben. Kleine Welt im grossen Bern! Die abgetretene Regierungsrätin Beatrice Simon (Astrid Bärtschi ist ihre Nachfolgerin) träumt derweil davon, hier «Marktschreierin zu sein und den Leuten zu erklären, wie man Rüebli richtig raspelt». Stadtpräsident Alec von Graffenried würde gerne «Fax-Geräte oder feines Essen» feilbieten, und Stadtrat Thomas Fuchs habe an der BEA schon mal einen Pool gekauft.

Ein Kommen und Gehen

Einige Rochaden gibt es auch. Marc Lüthi tritt im Herbst nach 24 Jahren (!) als operativer Leiter des SC Bern zurück. Corinne Schmidhauser hört im Sommer nach dreizehn Jahren (wie Ogi als Bundesrat) als Grossrätin auf. Ihr Mann, Peter Flück, bleibt: «Es ist das Einzige, was ich kann.» Mobiliar-Präsident Urs Berger schliesslich ist mit seinem Nachfolger Stefan Mäder da. Die einen kommen, die anderen gehen.