Darf man seinen Eltern vorwerfen, dass sie einen gezeugt haben? Christian Zweifel, Herrliberg
Es ist kein Zufall, dass der elterliche Akt «Zeugen» und nicht «Erzeugen» heisst. Erzeugen kann ich ein Möbelstück oder ein Kunstwerk, aber die Kinder zeugen wir bloss. Der Platz dessen, der sie erzeugt, also anfertigt, bleibt somit frei. Für Christen ist das Gott, für Atheisten vielleicht die Natur. Der Vorwurf eines lebensunwilligen Menschen muss sich auf jeden Fall gegen den Erzeuger richten. Solches gibt’s im Buch Hiob: «Warum gibt Gott Leben denen, die verbittert sind?» (Hiob 3, 20). Die Eltern sind die falschen Adressaten. Ihnen könnte man allenfalls vorwerfen, einen falsch er ...
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