Nr. 9 – «Die Aufklärer löschen das Licht»; Philipp Gut über Regine Aeppli

Ich kann es einfach nicht glauben, dass die ­Ermittlungen im Fall Regine Aeppli vom ­Kantonsrat abgeblockt wurden! Nicht, weil es mich gross kümmert, was dabei herausgekommen wäre, aber offenbar war ich bis jetzt so ­naiv, zu glauben, dass die Justiz unabhängig von der Politik agiert und eine solch unselige Vermischung schlichtweg nicht möglich ist in unserem Rechtsstaat. Kleine Fussnote: Wissen Sie, warum ich der ­Familieninitiative der CVP zustimme? Weil sich die SVP dazu durchgerungen hat, sich auch hinter sie zu stellen und die politischen Animositäten der Sache unterzuordnen. Traurig genug, dass einem als Stimmbürger in der heutigen Hickhack-Polit­atmosphäre fast nur noch die Zuflucht zu solch miesem Kalkül übrigbleibt, in der Hoffnung, dass es von den scheinbar Verblendeten erkannt und richtig interpretiert wird. Barbara Peter, Wil

Dass der Zürcher Kantonsrat es abgelehnt hat, die Immunität von Frau Aeppli aufzuheben, ist schlicht ein Skandal und zeigt exemplarisch, wie die vielgepriesene Rechtsgleichheit hierzulande mit Füssen getreten wird, ohne dass dies von den Medien, die sich immer als Wächter des Rechtsstaats aufspielen, gross thematisiert wird (mit Ausnahme der absolut zutreffenden Analyse von Herrn Gut). Dabei wäre es vorerst nur darum gegangen, eine von der Oberstaatsanwaltschaft Zürich von Amtes wegen eingeleitete Strafuntersuchung korrekt durchführen zu können, wobei deren Ergebnis noch keineswegs festgestanden hätte. Dass man gerade Amtsträgern, bei denen man sich auf eine unparteiische und korrekte Amtsführung verlassen können müsste, im Gegensatz zum Normalbürger, der für alles geradestehen muss, eine Sonderbehandlung zukommen lässt, ist unvertretbar, zumal es keine höhere Instanz gibt, die solche Fehlleistungen korrigieren könnte. Christoph Breitenstein, Basel

Nr. 9 – «Fall Sika»; Editorial von Roger Köppel

Die Weltwoche gehört zu meinen unverzicht­baren wöchentlichen Lektüren, nicht zuletzt wegen der prononcierten und luziden Kommentare des Verlegers. Dessen Bemerkungen zum Fall Sika haben mich ausnahmsweise enttäuscht, weil sie der tatsächlichen Rechtslage aufgrund der Statuten von Sika überhaupt nicht gerecht werden. Gemäss den Vinkulierungsbestimmungen in den Statuten kann der Sika-Verwaltungsrat «einen Erwerber von ­Namenaktien ablehnen, soweit die Anzahl der von ihm gehaltenen Namenaktien 5 % der ­Gesamtzahl der im Handelsregister eingetragenen Namenaktien überschreitet».

Der Sika-Verwaltungsrat macht gegenüber Saint-Gobain von seinem Ablehnungsrecht zu Recht Gebrauch. Denn diese Bestimmung gilt auch bei einem Verkauf der Namen- und Stimmrechtsaktien durch die Familie Burkard. Die Statuten enthalten keine Klausel, wonach die erwähnte Vinkulierung für die Familie Burkard, die sich wiederholt als Anker-Aktionär zur Erhaltung der Selbständigkeit von Sika bezeichnet hat, nicht gelten soll. Mit der Vinkulierung der Namen- und Stimmrechtsaktien soll vielmehr sichergestellt ­werden, dass die Nachfahren von Romuald Burkard Sika nicht aus rein finanziellen Überlegungen einem unliebsamen Erwerber verkaufen können. Die Burkard-Erben sind bei ihrem Verkauf der Aktien über eine wichtige Massnahme ihres Vaters zum Schutz von Sika gestolpert. Hoffentlich ist der Verwaltungsrat mit seinen Bemühungen, den Verkauf zu ­verhindern, erfolgreich. Rudolf P. Schaub, Walchwil

Nr. 8 – «Lärmschutz statt Sicherheit»; Alex Reichmuth über den Flughafen Zürich

Nicht Sicherheit anstatt Lärmschutz muss am Flughafen das Ziel sein, sondern Sicherheit und Lärmschutz. Dazu braucht es keine Verlagerung von Flugrouten über dichtestbesiedelte Regionen der Agglomeration Zürich, sondern den längst fälligen Pistenausbau. Damit lässt sich grösstmögliche Sicherheit erreichen bei einer möglichst kleinen Anzahl von ­«belärmten» Personen. Yvonne Wewerka, Pfaffhausen

Nr. 8 – «Kampf der Königinnen»; Hubert Mooser über den Bundesrat

Beim geradezu unheimlichen «Triumfeminat» Widmer-Schlumpf, Leuthard und Sommaruga frage ich mich schon seit langem, ob das gegenseitige Hauen, Treten, Beissen und Stechen untereinander jetzt diese neue, ­angeblich viel menschlichere, weil weibliche Politik ist, die von den einstigen Kämpferinnen für das Frauenstimmrecht und den heutigen für mehr Frauen in der Politik versprochen wurde und wird. An die drei Bundeshaus-Königinnen reihen sich ja mit gleichen Qualifikationen nahtlos Namen wie Mauch, Aeppli, Rickli, Kiener Nellen usw. ­Anders an dieser weiblichen Politik ist doch ­eigentlich nur, dass die Tricksereien bei solchen politisch Mächtigen noch viel rigoroser und gnadenloser praktiziert werden, als dies bei männlichen Politikern üblich ist. Edi Borer, Neuhausen (D)

Zur Nationalratskandidatur von Weltwoche-Chef Roger Köppel

Die Weltwoche ist für mich das journalistische Leuchtfeuer in der Schweiz. Nun wollen Sie in den gefährlichen Untiefen der Politik navigieren? Ich denke, das Risiko für meine Weltwoche, wie ich sie liebe, ist zu gross. Das Leuchtfeuer schützt vor Untiefen nicht! Franz-Xaver Spörri, Zell

Zu Ihrem Entschluss, in die Politik zu gehen, möchte ich Ihnen gratulieren. Es braucht ­Leute wie Sie in der Politik, oder wir beugen uns der allgegenwärtigen linken Diktatur vollends. Ich habe nie einer politischen Partei angehört, auch nicht der SVP. Die SVP wird seit Jahren, egal, was sie sagt, sofort ausgebuht von diesen hirnlosen sogenannten intellektuellen Mitläufern linker Parteien. Wer links ist, ist «intellektuell» und braucht nichts zu denken, denn das besorgt für ihn die Partei, und bei der Gesellschaft ist man dann auf jeden Fall immer vorne mit dabei. Interessant ist auch: ­Sobald man Linke kritisiert, vermissen die ­Linken den politischen Anstand, den sie offenbar alleine haben. Peter Boner, Luzern

Mit grosser Freude und Genugtuung habe ich die Nachricht von Ihrer Kandidatur für einen Sitz im Nationalrat vernommen. Nach ­hoffentlich erfolgreicher Wahl erhielte die bürgerliche Seite endlich Verstärkung durch ­einen Intellektuellen, der dem grassierenden Etatismus in Bern mit geschliffenen und über­zeugenden Argumenten Paroli bieten würde. Sie wären ein Glücksfall für unser Land! Hans-Peter Opferkuch, Forch

Hätte ich die Weltwoche wegen Roger Köppels unsäglichen Editorials nicht bereits vor vier Monaten gekündigt, dann würde ich es jetzt tun: Köppel (offiziell) in der SVP! Gute Nacht, Weltwoche! Zum Glück gibt es noch die NZZ – ohne SVPler aus Basel am Steuerrad! Paul Böhlen, Illnau

Das Highlight der Woche: Roger Köppel ist ­bereit, für den Nationalrat zu kandidieren. Ein schon längst gehegter Wunsch vieler besorgter Bürgerinnen und Bürger unseres Landes wird sich in Bälde erfüllen. Roger Köppel wird im Bundeshaus Einzug halten. Seine persönliche Stellungnahme zu seiner Kandidatur ist aussagekräftig, schnörkellos und beinhaltet keine geschniegelten Versprechen. Das ist eine ­starke Kandidatur. Die Neider sitzen hüben und drüben bereits in den Startlöchern und werden alles daransetzen, den Wahlkampf ­lediglich mit viel Häme und nichtsbringendem, ausschliesslich parteipolitischem Parteigezänk zu «beflügeln». Keine Panik. Roger Köppel wird seine Gegner zu überzeugen ­wissen und ihnen standhalten. Heinz Sommer, Uster

Super, dass Sie in die Politik gehen. Es gibt viel zu tun. Vorab der Abbau der ausufernden Staatsausgaben und der Verwaltungsbürokratie. Hoffentlich können wir Auslandschweizer dann wieder mal in eine liberale und freie Schweiz zurückkehren! Viel Glück und Erfolg. Urs Hess, Hongkong

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