«Karrierefrauen, die keine Mütter sind, laufen in eine trostlose Sackgasse.» Harri Wettstein
Seit Jahren spürt die Weltwoche akribisch diesem Gender-Thema nach. Das Hauptproblem wird dabei aber nie erkannt: Es muss weiter nicht erstaunen, dass Karrierefrauen, denen von Kindesbeinen an durch Feminismusideologien eingeimpft wurde, dass die Mutterschaft nur eine von tausend Lebensoptionen sei – dieses abstruse Argument hat mir neulich sogar eine grüne Nationalrätin aufgetischt –, Mühe haben, einen Partner zu finden. Männer spüren sofort, auch wenn sie selber keinen bewussten oder expliziten Kinderwunsch haben, dass manche Schöne und Erfolgreiche eben doch nicht so weiblich ist, wie sie sich äusserlich gibt. Im Unterbewusstsein spürt der Mann, dass diese Frauen (noch) keine Mutterschaft auf sich nehmen wollen und damit in ihrer Persönlichkeit auch kein deutliches Schutzbedürfnis signalisieren, das eine Mutter beim Stillen und Kleinkinderbetreuen einfach braucht und das ihr der Mann geben sollte. Karrierefrauen, die keine Mütter sind, laufen in eine trostlose Sackgasse. Nur die Mutterschaft kann letztlich wirkliche Frauenpower und Standfestigkeit vermitteln: Neben Micheline Calmy-Rey und Eveline Widmer-Schlumpf wirkt Doris Leuthard (obwohl sie zum Glück einen Mann gefunden hat) wie ein Fliegengewicht – so schön, erfolgreich und intelligent sie auch ist.
Harri Wettstein, Morges
Dieser interessante und gut geschriebene Beitrag kommt leider nicht ohne negativ gefärbte Stereotype und Klischees aus. Warum wird beispielsweise die Abwesenheit eines Partners gleich als «privater Misserfolg» bezeichnet? Wenn man darüber hinaus noch liest: «Je klüger, desto einsamer», bekommt man unweigerlich den Eindruck, diese Frauen seien allesamt verbittert und verzweifelt auf der Suche nach dem grossen Glück (das sich später manchmal als Alptraum entpuppt); sie befänden sich in einer Art Warteschlaufe des Lebens, denn dieses sei trotz beruflichem Erfolg zurzeit eine Katastrophe. Die Wirklichkeit ist viel facettenreicher. Als bald fünfzigjährige Frau (mit Tochter im Teenageralter) habe ich bereits das «volle Programm» hinter mir: Studium, Lehr- und Wanderjahre, Beruf, relativ spät «nach unten» geheiratet und ein Kind bekommen. Ernüchterndes Fazit: Es lohnt sich wirklich nicht, seine Persönlichkeit zu verleugnen, seine «Ansprüche hinunterzuschrauben» und faule Kompromisse einzugehen, damit es mit der Ehe irgendwie klappt. Auch meine Tochter hat sehr rasch gemerkt, dass da «etwas faul» war. Seit ich vor fünf Jahren den Mut gefunden habe, meinen Mann zu verlassen, bin ich wieder ich selber, mein Leben ist interessant und meine Tochter ausgeglichener. Ich renne nicht mehr irgendwelchen Idealvorstellungen vom Glück zu zweit hinterher und hinterfrage kritisch die zur Schau gestellten familiären und partnerschaftlichen Idyllen. Eine Beziehung mit einem Mann schliesse ich zwar keineswegs aus, eine Schulter zum Anlehnen wäre manchmal schon gut! Aber um dieses Ziel zu erreichen, werde ich doch nicht all mein Geld, meine Zeit und meine Energie investieren.
Dora Bigler, Bern
Dieser Artikel trifft die Problematik wahrlich und vollends! Gratulation für die umfassenden und gelungenen Ausführungen. Allein, die gemeinten Frauen werden sich weiterhin schwertun, der Empfehlung des «Beischlafs nach unten» Folge zu leisten. Darwin lässt halt auch hier grüssen. Fritz Stauber, Seengen
Nach Meinung von Silvio Borner hat jede Regulierung unvorhersehbare und nicht beabsichtigte Konsequenzen für unseren Wohlstand, der ohne die Entwicklung hochkomplexer und innovativer, aber auch hochvolatiler Finanzmärkte unvorstellbar wäre. Das gilt gewiss für seinen eigenen Wohlstand und für den Wohlstand von anderen gelehrten Wirtschaftsweisen mit sogenanntem innovativem Gestaltungswillen. Nur leider steht an Bankschaltern ungelehrtes Volk, dessen Ersparnisse in den globalen Spielen mit ungeheuren Gewinnen und Boni für die Wissenden ohne jeden Beweis materiell realer Wertschöpfung, aber auch mit ebenso ungeheuren Verlusten für die Unwissenden eingesetzt werden. In den staatlich überwachten Spielbanken geht es bei weitem gesitteter zu. Und dafür sind die Schlagwörter von Kapitalismus oder Sozialismus ganz und gar nicht brauchbar.
Gerbert Kern, Binningen
Was meint der antibürgerliche Historiker und Politiker Josef Lang wohl mit dem Wort «besser» in seinem Titel seines Artikels? Wäre es etwa besser gewesen, die studentische Linke hätte damals «Macht Gurkensalat aus dem DDR-Staat!» skandiert? Mich dünkt, dass seine Kommilitonen von damals diesen Satz wohl auch dann nicht über die Lippen gebracht hätten, wenn sie gewusst hätten, dass Kommilitone Ohnesorg von einem Stasi-Schergen erschossen worden war, d. h. (leider) nicht von einem Handlanger des militärisch-industriellen Komplexes der angeblich faschistischen bürgerlichen Demokratie. Andererseits hätte obiger Slogan der Logik der 68er Bewegung durchaus entsprochen, waren doch deren Anhänger darauf angewiesen, dass aus den Institutionen des radikal zu verändernden bürgerlichen Staates unter keinen Umständen Gurkensalat gemacht werden sollte, damit sie sich durch ebendiese intakten Institutionen auf ihren langen (und lukrativen) Marsch begeben konnten, was ihnen bekanntlich derart gut gelungen ist, dass sie es wahrlich nicht hätten besser machen können. Oder geht der antibürgerliche Historiker und Politiker Josef Lang etwa davon aus, dass im besagten besseren Falle nunmehr seit vierzig Jahren an jedem 2. Juni alle Arbeiter/-innen und Handwerker/-innen dankbar durch die Strassen marschieren würden, und zwar mit Transparenten, auf denen steht: «Alle Macht den ewigen StudentInnen»? Willy Stucky, Pfäffikon
Der Autor beklagt sich seitenlang über die wohl nachteilige Entwicklung des Ständerates und schiebt die Schuld dafür den «andern» zu. Dabei war es die SVP, welche in einem Anflug von diktatorischem Grössenwahn die «andern» dazu gebracht hat, sich abzuwenden und zusammenzuschliessen. Dass die «andern» sich programmatisch zu einem Gegenpol formieren mussten, liegt allein an der Partei Blochers. Richard Schärrer, Thayngen
Man könnte den Eindruck bekommen, Markus Somm hätte mit diesem Artikel ein Ventil gefunden, um sämtliche im Volk und bei ihm aufgestaute Empörung endlich mit einem Gegenangriff Ausdruck zu verleihen. Von der Defensive in die Offensive. Zweifellos ist das Verhalten des deutschen Finanzministers alles andere als vorbildlich. Wie es jedoch auch im Artikel heisst, sieht es beim Thema Geldwäschegesetze bei anderen grossen EU-Staaten nicht besser aus. Immerhin ist der Autor so fair, dies am Rande zu erwähnen. Doch nimmt er dies nicht zum Anlass, auch beispielsweise Frankreich zu kritisieren – obwohl der französische Druck auf die Schweiz in Sachen OECD-Standards kaum geringer ist als jener aus Deutschland; allenfalls diplomatischer verpackt. Am Ende zeigt sich der Artikel, einfach gesagt, als Ausdruck verletzten Stolzes, indem anhand des beschriebenen Geldwäschefalls (Einzahl) pauschalisiert wird, dass Deutschland internationale Vereinbarungen (Mehrzahl) ja auch nur zögerlich und unvollständig übernehme. Fazit: Es ist gut, die Defizite im System bei unserem nördlichen Nachbarstaat aufzuzeigen. Die Art und Weise der Darstellung ist jedoch einseitig überzogen und pauschalisierend. In der Sache richtig, in der Form mangelhaft. Andreas Schnider, Aarau
Bekanntlich ist die kleinste Zelle einer Gesellschaft die Familie; das heisst Vater, Mutter und Kinder und nicht ein doppelt verdienendes Ehepaar. Diese Familien mit Kindern sind der Garant für das weitere Existieren einer Gesellschaft und des Staates. Wer pflegt denn die Kranken, erarbeitet die Renten und fährt die Rettungsambulanzen? Unsere Kinder und Kindeskinder. Und diese Kinder erbringen nicht nur Leistungen für Familien mit Kindern, sondern für die gesamte Gesellschaft. Also sollte doch auch die gesamte Gesellschaft (und somit auch der Staat) für das Aufwachsen und Gedeihen dieser Kinder verantwortlich sein. Bernd Kästner, Gibswil
In der Weltwoche vom 28. Mai 2009 schrieb Urs Paul Engeler im Beitrag «Gier in Bern», die Fraktionspräsidenten, die eine Erhöhung der Fraktionsbeiträge initiierten, wollten mit einer «regelmässigen Berichterstattung» den sehr begründeten Verdacht der indirekten Parteienfinanzierung etwas entkräften; «und FDP-Frau Gabi Huber bedauert sogar diese Minimalkontrolle». Die meine Person betreffende Aussage ist wahrheitswidrig und widerspricht meiner Grundeinstellung. Herr Engeler hat diesen Beitrag, der im Übrigen noch weitere Unwahrheiten enthält, aufgrund der Mitteilung anonymer Informanten und ohne Rücksprache mit den darin erwähnten Personen verfasst.
Gabi Huber, Nationalrätin FDP.Die Liberalen (Uri)