«Die Sonne hat hier 35 Jahre lang nicht geschienen», sagte ein Mann auf dem Gelände des grossen schiitischen Schreins von al-Kadhimiya am Rande von Bagdad. Es war Nacht, als ich zu der heiligen Stätte kam. Wir waren im bewaffneten Konvoi angerückt, und unsere Anwesenheit verursachte einen Menschenauflauf. Alles war in gleissendes Licht getaucht, rings herum ragten Minarette in den Himmel – der Bau hat eine riesige rechteckige Struktur, geprägt von Schönheit und Verfall zugleich. Man sah erlesene Fliesenarbeiten, überall lagen weiche persische Teppiche: Geschenke von Wohltätern, Machthabern und Kaufleuten aus der Welt der Schia.
Die Frühlingsnacht war kühl und beinahe betörend r ...
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