Wenn es einen Journalisten ohne Feinde gibt, dann bist du es. Das stets gutgelaunte Unikum aus Schaffhausen. Dabei hast du dich vor fünfzehn Jahren in ein Abenteuer gestürzt, für das jeder andere ausgegrenzt worden wäre. Machst seit fünfzehn Jahren jeden Freitag ein Interview mit Christoph Blocher.

Die Sendung auf Teleblocher ist Kult geworden – und ein Scoop-Lieferant. Und du, unschuldiges Rotkäppli, hast den Dauerflirt mit dem grossen bösen Wolf schadlos überstanden. Bleibst der ewige Lausbub mit Wuschelhaar, ein stets neugieriger Mensch, immer auf Wanderschaft (15 000 Schritte pro Tag). Wirst bewundert, weil du es vom kleinen Radiojournalisten zum Videoreporter, zum Verleger des Magazins Persönlich, zum Autor spannender Romane gebracht hast. Und mit einem Gedächtnis ausgestattet bist, das dir erlaubt, jedes wichtige Ereignis der letzten hundert Jahre präzis zu datieren.

Und wer hätte gedacht, dass ausgerechnet du Allzeitmeister des «Donnschtig-Jass» auf SRF würdest? Du wolltest bei allen voraussehbaren Ereignissen der Weltgeschichte vor Ort zu sein, warst am 1. Januar 2000 in Jerusalem, bei der Trump-Wahl in dessen Hauptquartier, nach dem Fall der Mauer beim Ex-Staatsratsvorsitzenden der DDR, Egon Krenz, zu Hause. Und du bist ein Freund von Martin Walser geworden – auch eine verrückte Geschichte.

Nun bist du ein Monsieur von sechzig Jahren und siehst immer noch so keck aus wie damals, als du unbedingt bei Schawinskis Fernsehabenteuer mitmachen wolltest. Am 9. September feierst Du den Geburi im «La Salle» Zürich mit all deinen Freundinnen und Freunden – hoffentlich hat es genug Platz!

Das Du-Sonderheft «MA60», das dir Freund Oliver Prange widmet, gibt einen schönen Rückblick auf all deine illustren Begegnungen. Interessant: Stets hast du daran gedacht, ein Erinnerungsfoto aufzunehmen. Was darauf schliessen lässt, dass auch du zu denen gehörst, die dich mögen. Geniess es.

Mit freundlichen Grüssen
Peter Rothenbühler