Meine Mutter, Dozentin für Mathematik und Musik, machte aus ihrer abgrundtiefen Abneigung gegen alles Deutsche nie einen Hehl. Sie parliert akzentfrei Italienisch und Französisch, doch ihre deutsche Muttersprache war stets durchdrungen von Helvetismen und jenem eigentümlich sperrigen Schweizer Tonfall. Wenn sie in ein überspitztes Bühnendeutsch verfiel, dann nur, um sich über die Deutschen zu mokieren. Und wehe, wenn sie ein deutsches Nummernschild auf der Autobahn sichtete. Sie fand immer etwas zu meckern: zu schnell, zu langsam, eine lächerliche Farbe, und überhaupt.
Sauschwaben und Kuhschweizer
Im Schicksalsjahr 1933 geboren, war sie ein Kriegskind, insofe ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.