Wortmächtig war er, der Reformator aus Wittenberg. Doch nicht selten schlug seine Gabe buchstäblich in Sprachgewalt um. Luthers Polemiken gegen «Maulesels Regiment zu Rom», gegen die päpstlichen «Teufelsdiener» und die «Hurenkirche» werden bis heute mit spitzbübischem Wohlbehagen wiedergegeben. Mit dem gleichen Furor schrieb er allerdings auch über Juden, Hexen und andere Minderheiten. Oft enden diese Schriften in Tötungsaufrufen, etwa in der «Heerpredigt wider den Türken», wo er jeden «rechten Christ» ermuntert, «mit Freuden die Faust zu regen und getrost dreinzuschlagen, zu morden [und] zu rauben». Gleich soll es den «stürmenden Bauern» in Deutschland ergehen, die s ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.