Weltwoche: Herr Miles, in Ihren beiden Büchern betrachten Sie die Bibel als reine Literatur. Darf man das?Jack Miles: Warum denn nicht? Ich beharre ja keineswegs darauf, dass man die Bibel für Literatur halten muss – ich sage nur, dass man dies kann. Ich lade die Leser dazu ein, die Bibel als Kunstwerk zu lesen, um zu sehen, ob sie die Erfahrung lohnend finden. Das Problem lässt sich mit dem Blick durch ein Rosettenfenster vergleichen: Der Historiker versucht, durch das bemalte Glas auf der anderen Seite das geschichtliche Ereignis zu sehen, der Theologe will Gott dahinter ausmachen. Der Literaturkritiker hingegen schaut nicht durch das Glas hindurch, er schaut das Glas selber an. Ich b ...
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