In ihrem Sitz hoch über dem holzgetäfelten Gerichtssaal, wo Oscar Pistorius seit März vor den Augen der Welt der Prozess gemacht wurde, sah Richterin Thokozile Masipa stets ein wenig verloren aus. Von dort oben beobachtete sie sechs Monate lang hinter dicken Brillengläsern das Drama zu ihren Füssen, ohne dabei irgendwelche Gefühlsregungen zu zeigen. So rar waren ihre Einwürfe, dass der wegen des Mordes an seiner Freundin angeklagte Sportstar erst mit der Urteilsverkündung Klarheit über sein Schicksal erlangte.
Weil Südafrika bereits 1969 sein Jurysystem abgeschafft hatte, entschied Masipa, beraten von zwei Beisitzern, am Ende fast allein darüber, ob der an beiden ...
Dies ist ein ABO-Artikel
Jetzt für CHF 9.- im ersten Monat abonnieren
Nur für Neukunden, danach CHF 29.-/Monat und jederzeit kündbar.
Oder einfach einloggen…
Wenn Sie als Nicht-Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können 5 Abo-Artikel gratis lesen.
Wenn Sie als Abonnent noch keinen Account besitzen,
registrieren Sie sich jetzt und Sie können sämtliche Artikel lesen.