Der Moralismus geht immer schön mit der Zeit. Mal ist Homosexualität ein Verbrechen, dann wieder die natürlichste Lebensform, die man sich denken kann; mal ist die Ehe heilig, mal eine völlig überholte Einrichtung. Was sich jedoch nicht ändert, sind die Moralisten: Sie sind immer gleich in ihrer bebenden Selbstgerechtigkeit und in ihrem Drang, die Welt zu verbessern.
Der Moralist denkt mit dem Zeigefinger, und sein Moralismus richtet sich verlässlich an alle anderen. Die Zwinglianer im Zürich des 18. Jahrhunderts verboten Tanzanlässe, Glücksspiele, teure Kleidung. Sie erliessen sogar Vorschriften über das Mobiliar in Privathäusern. Jegliche Verschwendung war verpönt, was ...
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