Die Welt trauert wortreich um einen angeblich ganz Grossen: um den tschechischen Staatspräsidenten Václav Havel, der zwar nicht gestorben, doch am 2. Februar nach dreizehnjähriger Amtszeit abgetreten ist. Nachrufe sonder Zahl schallen durch den internationalen Blätterwald. Ein Dichterpräsident sei dem Globus abhanden gekommen, heisst es im Chor, eine Lichtgestalt, ein Humanist, ein Apostel der Anständigkeit, mehr noch, der allerletzte Mohikaner im Kampf gegen das schreckliche Mittelmass unserer Ära. Im US-Nachrichtenmagazin Newsweek wird der entschwundene Havel sogar als «Philosophenkönig» tituliert, wohl in Anspielung an Platos Konzept vom Idealstaat.
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