Entwertet die Vernichtung eines genetisch defekten Embryos existierendes behindertes Leben? «Natürlich hat die Angst vor der Eugenik gute historische Gründe», antwortet Klaus Birnstiel. «Doch bestimmte apokalyptische Vorstellungen helfen einer Gesellschaft nicht weiter, insbesondere dann, wenn sie sich vom technischen Fortschritt überfordert fühlt.»
Birnstiel selbst ist an unspezifischer Muskeldystrophie erkrankt, sitzt seit frühester Kindheit im Rollstuhl und wird durch einen in den Hals führenden Plastikschlauch beatmet. «Es gibt viele Behinderungen, die nicht angeboren, sondern erworben sind», fährt der Germanist mit seiner intensiven, leicht knarzenden Stimme fort. «Quers ...
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