Regungslos und hocherhobenen Hauptes sitzt Marina Abramovic auf einem Schimmel. Sie trägt eine weisse Fahne, und aus dem Off ist die ehemalige jugoslawische Nationalhymne zu hören. Das 2001 entstandene Video, es heisst «The Hero», ist pathetisch und subversiv in einem. «Die Arbeit ist meinem Vater gewidmet, der ein Held im Zweiten Weltkrieg war», schreibt die in Serbien geborene Künstlerin in ihrem Kommentar zum Video. Den kurz nach dem Tod des Vaters entstandenen Film könnte man als Abschied verstehen. Als Abschied von einer Zeit, deren Ideale und Mythen der Vergangenheit angehören, als Abschied von einem Staat, der nunmehr auf dem Trümmerhaufen der Geschichte darbt. Die weisse Fa ...
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