Heute würde man Anna Katharina Ehmer, genannt «Käthe», als schwerstbehindert bezeichnen. Anfang des letzten Jahrhunderts war die Wortwahl noch anders. «Sie war völlig verblödet, sprach nie ein Wort, stierte entweder stundenlang stumpfsinnig vor sich hin oder befand sich in zappelnden Bewegungen.» So beschrieb Wilhelm Wittneben, Chefarzt einer deutschen Pflegeanstalt, die junge Frau in einem Bericht, den er einige Jahre nach deren Ableben 1922 verfasste. «Manchmal stiess sie einen durchdringenden Schrei aus; an ihrer Umgebung schien sie nicht den geringsten Anteil zu nehmen», so der Arzt weiter.
Als es mit Käthe wegen einer Tuberkulose dem Ende zuging, wurde Wittneben ins Sterb ...
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