Der Mensch tendiert zu Paarbildung. Die Kulturgeschichte ist voll von Zwillingen, welche sich von der Öffentlichkeit zu Dioskuren verklammert sehen: Goethe und Schiller, Gottfried Keller und Gotthelf, Frisch und Dürrenmatt. Der Jazz ist da keine Ausnahme. Lester Young und Coleman Hawkins wurden geradezu zu anthropologischen Gegensätzen stilisiert, zum cool-apollinischen und zum heiss-dionysischen Prinzip. Das setzte sich auf andere Weise eine Generation später in den beiden Antagonisten John Coltrane und Sonny Rollins fort. Zum Nachteil des Letzteren. «Train» rauscht wie ein Güterzug in die modale Zukunft des Jazz, während Rollins’ rhythmisch vertrackte, kleinteiliger ...
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