Mit dem Gegenwartskult, der Spontaneitätslüge, dem Mythos des erfüllten Augenblicks ist viel Unfug getrieben worden im Jazz. Natürlich ist improvisierte Musik im Wesentlichen eine Kunst in «real time», Zeitkunst im Massstab 1:1. Aber gerade deshalb erfindet und empfindet ein Improvisator nicht jeden Moment neu aus dem Nichts; er kommt aus einem doppelten Kontinuum, seiner eigenen Geschichte und der Geschichte dieser Musik. Jazz ist, gerade weil er improvisierte Musik ist, angewiesen auf vorgefertigte und vielseitig einzusetzende Partikel. Er ist eine Kunst des Zitats und des Selbstzitats, der Anspielungen sonder Zahl.
Schon wahr. Aber dann gibt es Musiker, bei denen ist die Gegenwart ...
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