Gelegentlich verdunkelt die Kunst das Leben. Verfinsterung war für Thomas Bernhard eher literarische Methode als umgesetzte Biografie. Meist ist es umgekehrt: Das Leben verdunkelt die Kunst, schiebt sich vor sie, entrückt sie in den Mythos und erdrückt sie. Im Fall der Billie Holiday (1915–1959), unbestritten die bedeutendste Sängerin des Jazz, ist das eine vom andern kaum mehr zu trennen.
Ihre so genannte Autobiografie mit dem (irreführenden) Titel «Lady Sings the Blues» eröffnet der Ghostwriter William Dufty mit der beneidenswerten Pointe: «Mam und Dad waren noch Kinder, als sie heirateten. Er war achtzehn, sie war sechzehn, und ich war drei.» Ihr Ende beschreibt Maely, die Fra ...
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