Daniel Keller*, 32, stützt sich auf die schmale Wandvorrichtung, auf der sein frisch gezapftes Bier steht. Es ist Freitagabend. In der «Cranberry»-Bar, mitten in der Zürcher Altstadt, sind alle Tische besetzt. Ein Barkeeper eilt herbei und wirft zwei Servietten auf die Ablage, dann begrüsst er Keller mit einem Wangenkuss. Ganz in der Nähe lachen ein paar angeheiterte Frauen um die fünfzig über einen Witz, sonst sind nur Männer im Raum, die meisten von ihnen homosexuell. «Ich merke sehr schnell, ob einer schwul ist oder nicht», sagt Keller. «Wir schauen uns anders an, intensiver. Wir nennen es den Schwulen-Radar.»
Die meis ...
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