Begafft, hassgeliebt und mit den allerbesten Voraussetzungen für Berühmtheit zog Egon Schiele einst durch die Wiener Cafés. War er vielleicht doch ein Kinderschänder – oder war er nur ein manischer Sexist? Das Parfüm des Verderbten steigerte noch seinen Charme, der Zeitgeist formte ihn zu einer Galionsfigur. Das Fin de Siècle schien im alten Kakanien kein Ende zu haben. Jeder redete vom «Knistern im Gebälk» oder beteiligte sich wenigstens als Zuhörer am Weltuntergang.
Schiele, der Jüngste in der Entourage des Künstlerfürsten Gustav Klimt, mimte willig mit und schnitt Grimassen. Der besterzogene Dandy war ein Frühzünder und brannte schnell. Als Firmling liess er sich mit ein ...
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