Je weiter wir von den Ursprüngen abkommen, desto üppiger blüht der Kult des Authentischen. Je mehr die Globalisierung die Geschmäcker auf einen mittleren Nenner runterschaltet, desto heftiger wird die Sehnsucht nach dem Glück aus dem Winkel. Will sagen: Je uniformer das Weinangebot der Grossverteiler wird, desto inniger verlangt es den Kenner nach sogenannten Autochthonen. Wie Goethe die Urpflanze, sucht er die Urrebe oder wenigstens die indigene Sorte eines Landstrichs. Der Kult hat seine komische Seite, wenn die Walliser vor kurzem noch den Cornalin, als Rouge du Pays oder Alter Landroter fast ausgestorben und nun kontinuierlich wieder als Spezialität aufgepäppelt, als «cépage ess ...
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