Die Schweizer Bauern belasten mit viel zu viel – meist importiertem – Dünger die Schweizer Bäche, Flüsse und Grundwasserströme. Sie verbrauchen mehr Pestizide als ­ihre Kollegen in den umweltfreundlicheren Ländern Österreich und Deutschland. Sie killen wissentlich damit jene Bienen, die Oskar Freysinger so sehr am Herzen liegen.

Das ist jetzt endlich auch wissenschaftlich erwiesen. Hat aber verdammt lange gedauert, wenn wir bedenken, wie viele gutbezahlte Landwirtschaftsbürokraten in Bund und Kantonen auf ihren Stühlen herumrutschen und uns das Märchen von der umweltfreundlichen Schweizer Landwirtschaft eintrichtern. Übrigens gemeinsam mit der seit Simonetta Sommaruga ruralophilen Stiftung für Konsumentenschutz.

Konsumenten werden gemolken

Dazu kommt: Die Schweizer Landwirtschaft ist übermechanisiert. Es tuckern zu viele Traktoren ohne Feinstaubfilter über Schweizer Äcker und Fluren. Und schädigen so unsere Lungen. Noch fehlt der Vergleich mit dem Ausland, weil von Couchepin über Leuthard bis zu Schneider-Ammann niemand diesen Sektor gründlich durchleuchten wollte und will.

In Österreich und Deutschland erhalten die Bauern pro Hektare nur halb so viel Direktzahlungen wie in der Schweiz. Und das Fleisch kostet auch nur halb so viel. Deshalb produzieren sie umweltfreundlicher.

Die Schweizer Landwirtschaft erstickt wegen zu viel SVP, wegen zu hoher Subventionen und zu hoher Schutzzölle an Ineffizienz. Ökonomisch und ökologisch. Denn wer zu viel Geld vom Staat bekommt, kauft zu viel Dünger und Pestizide. Die von den Drogen Dünger und Pestizide abhängigen Staatsbauern zerstören Schweizer Boden, Schweizer Wasser und Schweizer Bienen.

Unsere Bauern wären subito gleich effizient wie ihre Kollegen im Ausland, wenn dank Freihandel für landwirtschaftliche Produkte endlich mehr Markt die überfälligen Strukturveränderungen voranbringen würde.

Wir haben nicht zu viele Einwanderer in der Schweiz. Sondern eine halbe Million zu viele Kühe. Die xenophoben Ecopoper müssten sich endlich mit den wirklichen Umweltproblemen in der Schweiz befassen.

Im Wallis dürfen Staatsbeamte nicht im kantonalen Parlament sitzen. Die gleiche Regelung müsste man im Bund übernehmen. Denn heute sitzen mehr als dreissig Staatsbauern und Bauernbürokraten im National- und Ständerat. Melken erfolgreich die Konsumenten. Killen folgenreich die Bienen.

Der Autor ist Hotelier in Brig und ehemaliger Prä­sident der SP Schweiz.