Das Reinheitsgebot ist etwas für Bierbrauer. Hoch die Krüge auf die bayerische Zunft, die der gleichmacherischen EU mit widerborstigem Gamsbart getrotzt und am Wittelsbacher Dekret aus dem 15. Jahrhundert festgehalten hat. Wasser, Hopfen, Malz, Gott erhalt’s.
In der Kunst jedoch hat das Reinheitsgebot nichts zu suchen. Kunst ist, wie die Liebe, Grenzüberschreitung, also eine Art «Ver-Rücktheit». Aus puristischen Regeln wird nur Stilistik, und Stil ist steril. Denn geradezu programmatisch ist Jazz eine Musik gegen alle Reinheitsgebote, auch wenn seine Anhänger und Spezialitätenkrämer immer die absurdesten Kleinkriege über Schubladen und Richtungen ausfochten, als ob es eine Reinh ...
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