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«Tell ist ein Desperado im Stil des Italo-Westerns»

Der Germanist und Philosoph Jan Philipp Reemtsma über Wilhelm Tells Nähe zu Che Guevara, über die gefürchtete Schweizer Armee, mundfaule Biedermänner und Äxte im Haus.

David SignerDavid Signer
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08.04.2004
Angenommen, Tell tauchte plötzlich wieder irgendwo auf – wie sähe er heute aus?Schiller schuf mit Tell ja einen Freiheitskämpfer, aber zugleich eine apolitische Figur. Tell ist ein Grenzgänger zwischen einer bereits zivilisierten Gegend und der Wildnis. In die Städte, wo es ein Bürgertum, eine Verfassung, Politik gibt, kommt er nur besuchsweise. In den Schluchten, wo sich andere, auch und vor allem Gessler, fürchten, bewegt er sich wie eine Gämse. Er ist Schütze, aber auf eigene Faust, ohne Lizenz. Nun leben wir inzwischen jedoch in einer durchzivilisierten, globalisierten Welt. Den Typus des Menschen, der ausserhalb dieser Welt lebt, gibt es nur noch als jenen Aussenseiter, der z ...
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