Safiyata Hussaini sitzt auf dem Erdboden einer kleinen Lehmhütte, stillt ihre zehn Monate alte Tochter Adama und verscheucht ab und zu die Fliegen von Augen und Mund des Säuglings. Sie sagt, sie sei fünfunddreissig, aber ihr zerfurchtes Gesicht und die abgestorbenen braunen Zähne machen sie älter. Diese Frau, so arm wie viele andere in diesem ärmlichen Teil im Norden von Nigeria, hat ein schreckliches Schicksal: In Sokoto, der Hauptstadt des Bundeslandes, verurteilte sie ein islamisches Gericht im vergangenen Juni zum Tod durch Steinigung – wegen Ehebruchs. Der Beweis ist das Baby an ihrer Brust. Der Richter verfügte, das Urteil sei nach Adamas Entwöhnung zu vollstrecken.
Safiya, w ...
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