Für immer ist lang, wenn man bedenkt, dass ein Leben kaum mehr als siebzig Jahre dauert. Die Vergänglichkeit ist in der Literatur denn auch ein grösseres Thema als die Ewigkeit. Kunst hat vielleicht kein anderes Ziel, als die Zeit anzuhalten, als den kurzen Moment, den wir als Gegenwart empfinden (die Gehirnforschung spricht von drei Sekunden), etwas auszudehnen. Und so sind die dauerhaftesten Texte oft nicht die vermeintlichen Hauptwerke der Dichter, die für die Ewigkeit gedacht waren, sondern Nebenwerke, wie Goethes in wenigen Minuten hingeworfenes «Ein Gleiches», das vielleicht berühmteste Gedicht deutscher Sprache: «Über allen Gipfeln ist Ruh...»
Für den romantischen Dichter J ...
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