«Troppo vero – zu ehrlich», soll Papst Innozenz X. ausgerufen haben, als man ihm das Porträt zeigte, das Velázquez von ihm gemalt hatte. Hätte der Kirchenmann geahnt, wozu das Bild den britischen Maler Francis Bacon dreihundert Jahre später inspirieren würde, hätte er es wohl zerstören und den Spanier köpfen lassen. Zwar kann man die gestrengen, auffallend derben Gesichtszüge des Papstes in Bacons «Studie nach Velázquez’ Porträt von Papst Innozenz X.» nicht mehr erkennen, dafür verzerrt sich sein Antlitz zu einem furchterregenden Schrei. Das Gesicht, das Francis Bacon der Macht verlieh, gleicht einer hässlichen Fratze. Weitaus anstössiger ist jedoch die Faszination, die ...
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