In einem unlängst erschienenen Essayband des indischen Schriftstellers Amitav Ghosh («The Imam and the Indian») stiess ich auf einen bemerkenswerten Satz: «Ich finde es erstaunlich, in welchem Mass die Religion im Lauf dieses Jahrhunderts als ihre eigene Antithese neu erfunden wurde.» Thema dieses Essays ist der Fundamentalismus, der sich auf der ganzen Welt ausbreitet, aber ich musste sofort an ein ungewöhnliches Ereignis in meinem eigenen Leben denken.
Vor einigen Jahren hatte mich eine lesbische Freundin gebeten, ihre Hochzeit auszurichten. Ihr Wunsch nach einer traditionellen Zeremonie hatte mich verblüfft. In Indien gilt Homosexualität weithin als «westliche Krankheit», als ve ...
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