Die Bundespolizei hat in einer ersten Bilanz nach der Wiedereinführung verschärfter Grenzkontrollen rund 2500 unerlaubte Einreiseversuche registriert. Seit dem 16. September kontrolliert die Bundespolizei die Grenzen zu allen neun Nachbarländern Deutschlands, um die illegale Einwanderung zu reduzieren. Die Massnahme wurde auf sechs Monate befristet.

Laut den Angaben des Bundespolizei-Präsidiums in Potsdam wurden 1546 Personen an der Grenze zurückgeschickt. Zudem konnten 49 mutmassliche Schleuser festgenommen werden. Besonders im Fokus stehen die Grenzen zu Polen, Tschechien und Österreich, wo bereits länger Grenzkontrollen stattfinden.

Die Kontrollen wurden kürzlich auf die Landesgrenzen zu Dänemark, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg ausgeweitet. Allerdings zeigten sich bisher kaum Erfolge an den westlichen Grenzen Deutschlands. Hier gaben die Behörden an, dass viele Kontrollstellen umfahren werden, was den tatsächlichen Effekt der Massnahme auf die Migration in dieser Region relativiert.

Die Polizeigewerkschaft äusserte in diesem Zusammenhang Zweifel am Nutzen der erweiterten Kontrollen. Bisher hätten diese wenig zur Eindämmung der illegalen Migration beigetragen. Beobachter und Kritiker der Massnahmen fordern daher eine Überprüfung der Effektivität, insbesondere angesichts des logistischen und personellen Aufwands, der mit den flächendeckenden Kontrollen verbunden ist.