Es war eine Geschichte, die gut ins Sommerloch der Medien passte. «SRF Meteo», geleitet von Thomas Bucheli, vermeldete ständig viel zu hohe Temperaturen für die Ferienziele am Mittelmeer. Bis zu acht Grad zu viel an Hitze wurden von Spanien bis Griechenland permanent prognostiziert.

In der Weltwoche geriet «SRF Meteo» darum in Verdacht, ihre fälschlicherweise propagierte Gluthitze habe politische Gründe. Klimapanik aus dem Schweizer Fernsehen.

Am Mittwoch dieser Woche tat «Meteo»-Magister Bucheli dann einen ungewöhnlichen Schritt. Vor laufender Kamera leistete er Abbitte für seine überhitzten Fehlprognosen. Bucheli wörtlich: «Das tut uns ausserordentlich leid. Wir entschuldigen uns in aller Form für den Fehler.» Einen politischen Spin für seine televisionäre Hitzewelle dementierte er dezidiert.

Für den Tag darauf, den Donnerstag dieser Woche, machten wir von der Weltwoche den Test, ob Bucheli und sein Team schon etwas dazugelernt hatten. Wir publizierten die Temperaturprognose von «SRF Meteo» für fünf Feriendestinationen in Südeuropa. Dazu baten wir die Weltwoche-Leser um ihre eigene Prognose.

Und das sind die Resultate von Donnerstag, den 10. August:

Der Befund ist eindeutig. Bei allen fünf Destinationen sagte «SRF Meteo» viel zu hohe Temperaturen voraus. Einen besonderen Coup landete man in Montpellier. Dort prognostizierte das TV 38 Grad, in Wirklichkeit waren es dann 28 Grad. Das ist ein neuer Bucheli-Hitze-Übertreibungs-Rekord für diesen Sommer.

Bei den fünf Destinationen sagte «SRF Meteo» zusammengerechnet 28 Grad zu hohe Temperaturen für diesen Tag voraus. Das ist im Durchschnitt pro Ferienziel eine falsche Abweichung von fast 6 Grad nach oben.

Die Weltwoche-Leser hingegen hatten einen viel kühleren Kopf. Sie sagten zusammengerechnet für die fünf Destinationen nur 6 Grad zu hohe Temperaturen für diesen Tag voraus. Das ist im Durchschnitt pro Ferienziel eine Abweichung von etwas mehr als 1 Grad nach oben.

Insgesamt haben 798 Weltwoche-Leser beim Wetterquiz mitgemacht. Natürlich waren auch die üblichen Witzbolde darunter, die vulkanische Höllenhitze oder unterirdische Minusgrade vorhersagten. Sie wurden bei der Auswertung herausgefiltert.

Fassen wir zusammen: Die Weltwoche-Leser sind «SRF Meteo» bei der meteorologischen Prognosefähigkeit hoch überlegen. Und sie arbeiten erst noch freiwillig.

Unser Angebot deshalb: Die Weltwoche übernimmt den Wetterbericht von SRF gemeinsam mit ihren Lesern. Wir machen das zur Hälfte der Millionen, die für das fünfzehnköpfige Team von «SRF Meteo» plus Produktionskosten anfallen. Das TV-Wetter wird damit nicht nur deutlich billiger, sondern auch deutlich besser.

Eine konkrete Offerte der SRG erwarten wir unter: Weltwoche, Abt. Wetterdienst, Postfach, 8702 Zollikon