Der Bundestag wird in Kürze über einen Antrag abstimmen, der ein Verbot der AfD zum Ziel hat. Wie die Zeitung Die Welt berichtet, haben mindestens 37 Abgeordnete von SPD, CDU/CSU, Grünen und Linken diesen parteiübergreifenden Antrag vorbereitet, der das Bundesverfassungsgericht dazu auffordern soll, die AfD als verfassungswidrig einzustufen. Dies wäre der erste Schritt in einem möglichen Parteiverbotsverfahren. Der Antrag sieht ausserdem vor, der AfD die staatliche Parteienfinanzierung zu entziehen.

Die Diskussion um ein AfD-Verbot ist innerhalb der beteiligten Fraktionen allerdings umstritten. Kritiker warnen, ein Verbotsverfahren könnte der Oppositionspartei womöglich gar nützen, falls es scheitern sollte. Zudem gebe es Bedenken, eine Partei mit hoher Wählerzustimmung zu verbieten. Gegner des Antrags argumentieren, man solle sich im «demokratischen Wettbewerb» mit der AfD auseinandersetzen.

Die Antragsteller werfen der AfD vor, die freiheitlich-demokratische Grundordnung beseitigen zu wollen und eine «aktiv kämpferisch-aggressive Haltung» gegenüber dieser einzunehmen. Sie berufen sich unter anderem auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Münster, das bestätigte, dass der Verfassungsschutz die AfD als Verdachtsfall im Bereich Rechtsextremismus einstufen und nachrichtendienstlich beobachten darf.

Obwohl es unwahrscheinlich erscheint, dass der Antrag die notwendige Mehrheit im Bundestag erhält, soll er bereits in den nächsten Sitzungswochen debattiert werden. Sollte der Antrag angenommen werden, müsste das Bundesverfassungsgericht über die Zulässigkeit und Begründetheit des Verbotsantrags entscheiden.