Vor 63 Jahren wurde die erste Barbie-Puppe auf den Markt gebracht. Jedes MĂ€dchen wollte eine – und so werden wie sie. Es war das Schönheitsideal im Kinderzimmer.

Aber Ideale sind nicht die RealitÀt. Und heute muss selbst Spielzeug die Wirklichkeit nachbilden. Alles andere wÀre politisch nicht korrekt.

Der Barbie-Hersteller Mattel hat deshalb – zunĂ€chst in Grossbritannien – eine neue Kollektion seines Verkaufsschlagers lanciert. Das Ziel: mehr Inklusion.

Shoppende Eltern können nun Barbies kaufen, die im Rollstuhl sitzen, ein HörgerÀt tragen oder eine Beinprothese haben. Barbies Freund Ken hat man eine Hautkrankheit geschenkt. Dabei fiel die Wahl auf Vitiligo, eine Pigmentstörung, die sich durch weisse Flecken Àussert.

Pech fĂŒr Kinder mit Neurodermitis: Sie mĂŒssen wohl auf ein Update der Kollektion warten, um sich beim Spielen ebenfalls inkludiert zu fĂŒhlen.

Eine Barbie im Rollstuhl gab es bereits einmal. Sie verschwand wieder, als man merkte, dass das Barbie-Puppenhaus nicht rollstuhlgÀngig ist.

Auch jetzt lauern wieder Fallstricke. Warum bitte ist das HörgerÀt rosarot? Das ist furchtbar klischiert.

Aus den Reihen von Mattel heisst es, es sei wichtig, dass Kinder «sich in den Spielzeugen, mit denen sie spielen, wiederfinden».

Wenn das stimmt, sind die heutigen Erwachsenen, die mit Playmobil Ritter, Cowboy oder Astronaut gespielt haben, alle traumatisiert, weil sie all das nicht wirklich waren.

Und was ist mit psychischen Leiden, mit Depression, bipolarer Störung oder ADHS? Wie bringt man die sichtbar in einer Puppe unter? Gar nicht. Das Kind muss sich solche Krankheiten eben vorstellen. Mit der Kraft der Fantasie.

Genau wie man das schon immer bei Puppen gemacht hat. Bevor sie vom Spielzeug zum Inklusions-Instrument wurden.