Weg mit den Bauernprotesten! Die müssen unbedingt raus aus dem Fokus. Dass wir als Regierung versagt haben, darf keiner wissen, schon gar nicht wir selbst. Wenn schon Volkszorn, dann inszenieren wir ihn selbst. Gegen die AfD mobil zu machen, klappt zuverlässig. Gibt ja genug, die sich als die Guten selbst beweihräuchern wollen.

Durchschaubar, was Scholz, Habeck und Co. in Deutschland aktuell abziehen. Im obligatorischen Schulterschluss mit linientreuen Medien, teilweise steuergeldfinanziert. Nur wer die Intelligenz einer Strassenlaterne hat, dürfte die geballte Aggression «gegen rechts», die ein AfD-Verbot befeuern soll, für rein zufälligen Zivilprotest halten.

Zur Dämonisierungs-Dramaturgie gehört neben den Scharfmacher-Recherchen von Correctiv über angebliche AfD-Geheimpläne und den bundesweit von unter anderem «Fridays for Future» orchestrierten Demonstrationen auch die am Donnerstagabend eiligst ins Programm gehobene ARD-Doku «Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten».

Die Ausstrahlung war für den 24. Februar angesetzt, aber die ARD steht bereitwillig stramm. Der Sender begründet seine Entscheidung mit «der aktuellen Debatte über ein mögliches Parteiverbotsverfahren sowie dier Befassung im Bundestag zum Thema ‹Wehrhafte Demokratie in einem vielfältigen Land – klare Kante gegen Demokratiefeinde und Vertreibungspläne›».

Die sechs AfD-Aussteiger, darunter der ehemalige Bundessprecher Jörg Meuthen, zeigen Manipulations-Mechanismen auf, die auf die gesamte Parteienlandschaft anwendbar sind. Zugleich sind ihre Berichte verstörend. Und bestätigen, dass die Partei Mitglieder hat, die den mitmenschlichen Kompass völlig verloren haben und enthemmt Rassismus propagieren. Das zu thematisieren ist notwendig. Es in eine adäquate Relation zu setzen, auch.

Anders gesagt: Nicht alle Grünen sind automatisch Pädophilen-Freunde, weil Parteikollegen einst Sex mit Kindern legalisieren wollten.

Der geschundenen Ampel kommt jedes Propaganda-Material gegen die AfD recht. Blind dafür, dass Oppositions-Allergie und Demokratie nicht zusammengehen.

Und blind für die Selbstherrlichkeit, mit der man im Glashaus sitzt.

Ungehört bleibt da auch ein AfD-Aussteiger, der klarstellte: «Ohne Merkel wäre die AfD nicht da, wo sie ist.» Sie sei sozusagen die «Mutter der AfD».