Gefühle kann Annalena Baerbock gut. Als man ihr die Bilder der grauenvollen Bluttaten der Hamas zeigte, rang sie mit den Tränen. Nicht nur feministische, empathische Aussenpolitik.

Annalena Baerbock kann aber auch anders: Wie der Spiegel berichtete, blockierte sie Hilfslieferungen für die Menschen in Gaza. Beim Kairoer Friedensgipfel torpedierte sie eine gemeinsame Erklärung mit den arabischen Staaten, die einen Waffenstillstand vorsah.

Stattdessen griff sie als Erste eilfertig Washingtons neue Wortwahl auf: humanitäre Pausen. Diese Sprachregelung zwang sie dann zusammen mit ihrem Chef Olaf Scholz in einem würdelosen Ringen der ganzen EU auf.

Nicht einmal die singuläre «Pause» kam durch. Sie hätte sich ja, Gott bewahre, zum Waffenstillstand auswachsen können. Lieber ein paar Päuschen, wie es Israel und die USA bevorzugten.

Dass sie mit der einseitigen Parteinahme den kümmerlichen Rest an Glaubwürdigkeit verspielte, denn die EU im globalen Süden vielleicht noch genoss – geschenkt.

Dass sie damit den letzten Rest der pazifistischen DNA der Grünen opferte – dies sollte sich allmählich unter den Wählern der Partei herumsprechen.