Die Wiederwahl von Alec von Graffenried (Grüne) als Berner Stadtpräsident – und sogar als Gemeinderat – steht auf der Kippe. Hat ihn die Verzweiflung über seine Zukunft dazu getrieben, wie wild um sich zu schlagen?

Was ist geschehen:

Seit der klaren Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten poltert der Berner Stapi in den sozialen Medien, als wäre er Juso-Präsident und nicht das politische Oberhaupt der Bundestadt Bern.

Mit der Nichtwahl von Kamela Harris sei ein Traum geplatzt, schreibt von Graffenried zum Beispiel auf Facebook: «Ich bin traurig und bodenlos enttäuscht. Ich verstehe nicht, warum ein Antidemokrat, Staatsfeind und Landesverräter Präsident werden darf.»

In einem offenen Brief an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – ebenfalls via soziale Medien – hadert er mit dem Schicksal der Ukraine nach Trumps Sieg. «Die amerikanische Wahl ist ein schwerer Schlag für euch», und er verspricht, aus Solidarität mit der Ukraine deren Flagge wieder über seinem Büro aufzuziehen.

Da hat aber SVP-Politiker Alexander Feuz etwas dagegen. Er könne die ukrainische Flagge bei sich zu Hause aufhängen, rät er von Graffenried. Auf den Erlacherhof, dem Amtssitz des Berner Stadtpräsidenten, gehöre jedoch eine Berner Fahne.