Das Schweizer Radio SRF titelte im «Regionaljournal Aargau Solothurn»: «Asylsuchende ermöglichen Schwingfest». Gemeint war der Grossanlass des Nordwestschweizerischen Schwingfestes in Deitingen vom letzten Sonntag.

Ein «Glücksfall» sei es, dass wir die «Flüchtlinge» hätten, jubelte SRF: «Nun ermöglichen ausgerechnet Helferinnen und Helfer aus dem Asylzentrum, dass am Sonntag das Nordwestschweizerische Schwingfest in Deitingen durchgeführt werden kann.»

Besteht also der Grossteil des Organisationskomitees aus Asylbewerbern? Oder stellten die Asylbewerber ihre Spitzenschwinger als Publikumsmagnete? Oder haben sich die Asylbewerber als Grosssponsoren zusammengetan?

Die Antwort lautet jedes Mal nein. Aber der Leiter des örtlichen Asylzentrums hat seine Mannen in die Hosen steigen und zum Mithelfen antreten lassen. Vor allem für Tageseinsätze sei es schwierig gewesen, genügend Helfer zu finden. Da kam also die Tagesfreizeit der Asylbewerber wie gerufen. Wie viele Helfer es waren, wurde von SRF allerdings wohlweislich verschwiegen.

«Also die Zusammenarbeit läuft eigentlich recht gut», wurde vom Festplatz durch ein OK-Mitglied mit mittlerer Euphorie vermeldet. Die Helfer vom Asylzentrum hätten einen Betreuer vor Ort und seien pünktlich erschienen.

Dabei habe sich die Gemeinde Deitingen seinerzeit bis vor Bundesgericht gegen das Asylzentrum gewehrt, erinnert Radio SRF sein Publikum. Der Gemeindepräsident findet noch heute, dieses sei nicht unbedingt «ein Standortvorteil».

Doch jetzt kann laut Radio SRF die «Angst vor Kriminalität und Belästigung» entspannter Freude weichen: Denn plötzlich – so lautet die Moral unseres Volkserziehungssenders – sehen die Deitinger genau wie alle Freunde des Schwingsports, was sie an ihren Asylbewerbern haben.

Immerhin haben sie nicht weniger vollbracht, als das Nordwestschweizerische Schwingfest zu «ermöglichen».