Kürzlich hat der engste Verbündete den Deutschen die Leviten gelesen. Ihr Nein zur Kernkraft sei ein «historischer Fehler», tadelte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. Man müsse bei den Freunden noch «Überzeugungsarbeit» leisten.

Nun hat Kanzler Olaf Scholz dem cher ami aus Paris geantwortet – gewohnt schnoddrig. Die Überzeugungsarbeit könne man sich schenken. «Das Thema Kernkraft ist in Deutschland ein totes Pferd.»

Anderswo sind diese Rösser quicklebendig. Schweden nennt Berlins Haltung «nicht konstruktiv» und plant zehn neue AKW. In Finnland setzen sogar die Grünen auf die klimafreundliche Energie. Ganz zu schweigen vom Rest der Welt, wo Atommeiler wie Pilze aus dem Boden schiessen.

Doch Deutschland ist der Geisterfahrer – dank der ideologischen Borniertheit seiner Grünen. Ihnen ist es zu verdanken, dass sich Deutschland endgültig von der Kernkraft verabschiedet hat – auf dem Höhepunkt einer Energiekrise.

Doch sie können sich ihre Sturheit ebenso leisten wie Scholz seine kesse Lippe. Denn Frankreich liefert, wenn es mal wieder knapp wird, Atomstrom – natürlich.

Zur Borniertheit gesellt sich damit auch noch Heuchelei. Was für eine Mischung!