CDU und das Bündnis Sahra Wagenknecht in Thüringen sind sich einig: Beide wollen verhindern, dass die AfD den Präsidenten im neuen Landtag stellt, obwohl ihr dieses Amt als stärkste Parlamentsfraktion eigentlich zusteht. Sowohl Katja Wolf, die Spitzenkandidatin des BSW, als auch CDU-Chef Mario Voigt verwiesen darauf, dass die AfD vom Thüringer Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird. Mitglieder einer solchen Partei dürften keine Verantwortung für ein solches Amt übernehmen, so Wolf und Voigt. Alle anderen Parteien sollten gemeinsam sicherstellen, dass die Demokratie im Land geschützt werde, fügte Wolf hinzu.

Die AfD war bei den Wahlen am vergangenen Sonntag mit weitem Abstand vor der zweitplatzierten CDU stärkste Partei mit einem Drittel der Mandate geworden. Gleichwohl nahm CDU-Mann Voigt Gespräche mit der SPD und dem BSW über eine mögliche Regierungszusammenarbeit auf. Die Kehrtwende des BSW, das in Thüringen aus dem Stand 16,6 Prozent der Stimmen erringen konnte, kommt plötzlich. Vor der Wahl hatte BSW-Chefin Sahra Wagenknecht Kontakte zur AfD nicht grundsätzlich ausgeschlossen.