Mit einem deutlichen Appell an alle Kriegsparteien hat sich Chinas Aussenminister Wang Yi zu Wort gemeldet: Der Ukraine-Konflikt müsse durch eine «faire, langfristige und bindende» Friedensvereinbarung beendet werden. Dies sagte Wang in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Ziel sei es, die «Ursachen des Konflikts» zu beseitigen und somit dauerhafte Stabilität in Eurasien zu ermöglichen.
Wang Yi sprach sich gegen weitere Eskalation und für Verhandlungen aus. «Wir setzen uns für die Beseitigung der Ursachen der Krise durch Dialog und Verhandlungen ein», erklärte er. Die geopolitischen Spannungen – insbesondere Kiews angestrebte Nato-Mitgliedschaft – seien laut Moskau ein zentraler Auslöser des Kriegs. Auch US-Präsident Donald Trump erklärte jüngst, die Ukraine werde «niemals Mitglied» der Nato.
Der chinesische Spitzendiplomat sieht zwar noch keinen Durchbruch, erkennt aber Fortschritte. «Der Weg zum Frieden ist lang, aber gewisse Ergebnisse wurden erzielt», sagte Wang mit Blick auf eine partielle Waffenruhe und die jüngsten Annäherungen zwischen Moskau und Washington. Dies werte Peking als konstruktives Zeichen.
Wang hält sich derzeit zu einem offiziellen Besuch in Moskau auf. Dort trifft er unter anderem seinen russischen Amtskollegen Sergei Lawrow sowie Präsident Wladimir Putin. China hatte bereits im Vorjahr gemeinsam mit Brasilien einen Sechs-Punkte-Plan für eine diplomatische Lösung vorgelegt. Wang betonte, sein Land sei bereit, dabei eine «konstruktive Rolle» zu spielen.
■DIE STRASSE ZUM FRIEDEN MUSS AUF DEM WEG ZUR WAHRHEIT GEBAUT WERDEN■
Russland hat den USA Beweise für Waffenstillstandsverletzungen durch die Ukraine übergeben. Sergej Lawrow berichtete, die russische Seite habe den USA eine Liste der Objekte übergeben, die während des 30-tägigen Waffenstillstands von den ukrainischen Streitkräften angegriffen worden seien. Ihm zufolge wurden die Dokumente an US-Außenminister Marco Rubio, Trumps Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und Russlands Vertreter bei den Vereinten Nationen übermittelt.
Russland hat tatsächlich bestätigt, dass es sich aus dem "30-tägigen Waffenstillstand" zurückzieht. Kreml-Sprecher Peskov sagte, dass die Ukraine angeblich ständig gegen die Bedingungen verstößt, so dass sich die Russen nicht daran halten werden «Russland behält sich das Recht vor, das von Kiew ständig verletzte Moratorium für Angriffe auf den Energiesektor nicht umzusetzen.»