Humor ist bekanntlich die beste Waffe im Kampf gegen die Mächtigen. Das haben sich offenbar auch die Verleger Anselm Lenz und Hendrik Sodenkamp gesagt, die Herausgeber der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand.

Vor wenigen Wochen liess die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) zwei Firmen verbieten, über die das Magazin Compact veröffentlicht wurde. Damit ist die Publikation aus dem Verkehr gezogen.

Die Inhalte soll es aber dennoch weiterhin zu lesen geben. Lenz und Sodenkamp kündigten an, sie unter dem Dach ihres eigenen Verlags zunächst online und später auch gedruckt zu verbreiten.

Compact heisst das Medium allerdings nicht mehr, sondern Näncy. Eine neckische Referenz an die Ministerin.

Compact-Verleger Jürgen Elsässer freut sich laut Medienberichten über die Neulancierung, stellt aber gleichzeitig klar, dass er mit dem neuen Erzeugnis nichts zu tun habe. Was er nur schon aus juristischen Gründen tun muss.

Nancy Faeser und ihr Ministeriums-Apparat dürften nun ordentlich ins Trudeln geraten. Die SPD-Politikerin muss gerade zuschauen, wie man ihr auf der Nase herumtanzt. Ohne Frage denkt sie in diesen Stunden bereits darüber nach, wie die neue Publikation ebenfalls umgehend verboten werden kann.

Aber selbst wenn das gelingt, was keineswegs sicher ist: Treibt das Innenministerium dann das Spiel weiter und weiter? Denn eines ist sicher: Jedes Verbot wird umgehend eine Neugründung zur Folge haben.

Nancy Faeser könnte in der ihr verbleibenden Zeit in der Regierung also als «Medienverbotsministerin» in die Geschichte eingehen. An viel mehr wird man sich in ihrem Fall ohnehin kaum erinnern.