Man wundert sich über Georg Restle. Während der Pandemie war der ARD-Mann schnell dabei, alle Corona-Demonstranten ins rechtsextreme Lager zu stecken. Heute schreibt er auf X: «Nicht jeder, der überbordende Corona-Massnahmen kritisiert (hat), ist ein ‹Schwurbler› oder ‹Recht(sextrem)er›».

Woher der Sinneswandel? Offensichtlich liegt es an den sogenannten RKI-Files. Also dem Teil der Corona-Protokolle des Robert-Koch-Instituts (RKI), die vom Onlinemedium Multipolar zur Veröffentlichung freigeklagt wurden: 2500 Seiten, die es in sich haben, da sie nahelegen, dass während der Pandemie künstlich hocheskaliert wurde – weil politisch so gewollt.

Stoff genug für fette Schlagzeilen. Doch erst mal geschieht in den etablierten Medien: nichts.

Der Nordkurier macht endlich den Anfang. Es folgt eine ZDF-Kommentatorin, die von einer möglichen «politischen Sprengkraft» schreibt. Das allerdings erst vier Tage nachdem die RKI-Files längst zu den Hauptthemen in den sozialen Medien gehören.

Immer noch wird medial viel geschwiegen, und wer das nicht mehr kann, der spielt die brisanten Dokumente massiv herunter. Die ARD widerspricht dem ZDF und redet von einem «Skandal, der keiner ist»; die FAZ schreibt, die veröffentlichten Protokolle «unterstützen nur diejenigen, die an eine Verschwörung glauben wollen».

So unbeholfen wollen also Leitmedien, die die Corona-Politik mitbefeuert haben, ihren Kopf aus der Schlinge ziehen. Blind dafür, dass ihre Reaktionen nur noch deutlicher machen, dass sie in Sachen Corona weiterhin Arbeitsverweigerung betreiben. Denn wahr ist nun mal auch: Niemand von ihnen hat die Offenlegung der Protokolle eingeklagt.

Und wieso rütteln auch die rund tausend Schwärzungen, die an den – freilich – entscheidenden Stellen vorgenommen wurden, nicht wach? Wer seinen Auftrag als Journalist ernst nimmt, müsste sofort Transparenz einfordern. Doch in den wenigen Berichten heisst es nur: «Am 6. Mai 2024 zieht Multipolar vor das Berliner Verwaltungsgericht, um eine vollständige Protokolleinsicht ohne Schwärzungen zu erwirken.»

Was so klingt, als sei das einzig die Sache von Multipolar.

Wie viele mediale Ohrfeigen sollen die deutschen Bürger eigentlich noch aushalten müssen?