Die Credit Suisse hat eine Schockwelle durch die kleine Schweiz und das grosse internationale Finanzsystem geschickt.
Die Schweizer Regierung, die Schweizer Nationalbank und die UBS haben in einem Kraftakt das Problem aus der Welt geschafft.
Doch wie geht es weiter?
Positiv ist, dass eine mögliche Kernschmelze im internationalen Finanzsystem vermieden wurde. Zudem wurde eine bedingungslose Rettung für alle durch eine erneute Geldschwemme der Zentralbanken zunächst nicht wiederholt.
SNB, Fed und EZB haben die bereits signalisierten Zinserhöhungen trotz der Turbulenzen durchgezogen. Die Aktionäre der Credit Suisse mussten bluten. Die Coco-Bonds der Credit Suisse wurden entwertet. Für die umfangreichen Liquiditätshilfen werden gegen Sicherheiten Zinsen verlangt.
Doch die Risiken bleiben. Das Scheitern der Credit Suisse mag durch Skandale und Fehlspekulationen selbst verursacht sein. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die lange globale Niedrigzinsphase immense Risiken geschaffen hat, die mit jeder weiteren Zinserhöhung sichtbar werden können.
Dass die Bilanzsumme der neuen UBS die Wirtschaftsleistung der Schweiz weit übersteigt, symbolisiert die Erpressbarkeit der Staaten gegenüber einem globalen Finanzsektor, der von den Zentralbanken viele Jahre lang leichtsinnig aufgeblasen wurde.
Die Frage, wie die undurchsichtigen Risiken unter Kontrolle gebracht werden können, stellt sich dringlicher denn je.
Wäre doch ganz einfach das Risikopotential massiv zu reduzieren, indem man z.B. einen Grossteil der massiv gehebelten Derivate wie Futures/Options, die keinen Bezug zu realen volkswirtschaftlichen Tätigkeiten haben einfach wieder verbieten würde, so wie das in Deutschland bis 1989 der Fall war, als solche Instrumente als Glücksspiel betrachtet wurden und verboten waren. Ueber 95% haben keinen realwirtschaftlichen Bezug. Warren Buffet bezeichnete die mal als finanzielle Massenvernichtungswaffen.
Abwarten und Tee trinken. Die Probleme aus diesem Deal kommen noch heftig auf die UBS zu.
WW Autor hat absolut recht: Endlich einer der selbstständig denkt & richtige Kernfragen stellt: Wie das kaputte System eliminieren an das unsere Feudalherren so gekettet sind? Jetzt liegt das geliebte Kind auf der Intensivstation? Die Lösung ist einfach & schwierig zugleich: Es dürfen sich unter den Sanierern keine System-Stiefelknechte befinden & alle Pappnasen, die nicht selbstständig denken können wären auszusortieren. Keine einfache Aufgabe für einen Personalchef beim Blick in die Runde! :-)