«Deutsche Kinder konvertieren zum Islam», titelt die Bild am heutigen Dienstag. Ein Staatsschützer erklärte gegenüber der grössten deutschen Tageszeitung, dass immer mehr Eltern christlicher Kinder Hilfe bei Beratungsstellen suchen würden, weil ihre Sprösslinge aufgrund des Drucks an ihrer Schule zum Islam übertreten würden.

Kurzum: Deutsche Schüler bilden an immer mehr Schulen in Deutschland eine Minderheit, muslimische Schüler die Mehrheit. Konvertieren bewahrt die christlichen Schüler vor dem Aussenseitertum.

Überraschend sind diese Erkenntnisse nicht. Die WDR-Doku «Kampf im Klassenzimmer» mit und von der türkischstämmigen Journalistin Güner Balci skizzierte bereits 2010 den Schulalltag an einer Essener Hauptschule, in der deutsche Schüler schon damals in der Minderheit waren. Mobbing und Druck, sich den islamischen Gepflogenheiten der Mitschüler anzupassen, existierten dort schon vor vierzehn Jahren. Damals handelte es sich um einzelne Brennpunktschule mit besonders hohem Migrantenanteil. Man schob das Problem wieder beiseite.

2015 folgte die Flüchtlingskrise. Seither gelten Islamdebatten als Folge der zunehmenden Migration aus diesen Ländern als verpönt. Nichts darf den Traum von Multikulti zerstören. Und vor allem darf nichts der AfD in die Hände spielen.

Das Problem ist nur, dass die anhaltende Migration nach Deutschland und Europa die Brennpunktschule von der Ausnahme zur Regel gemacht hat. Brennpunkt, könnte man sagen, ist da, wo der Migrantenanteil an den Schulen bei 70 Prozent plus liegt, und das ist dank des demografischen Wandels in Deutschland bei gleichzeitig unkontrollierter Zuwanderung an immer mehr deutschen Schulen der Fall.

Die Pisa-Ergebnisse zeigen die Auswirkungen auf die Bildung in diesem Land besonders drastisch auf. Ohne Schüler mit Migrationshintergrund würde sich Deutschland auf Platz 6 kurz hinter der absoluten Weltspitze befinden. Mit ist es gerade einmal noch Platz 25 und damit leicht unter OECD-Durchschnitt.

Das Bildungsproblem ist aber eben nicht das einzige: Wo muslimische Schüler die Herrschaft an den Schulen übernehmen, herrscht nicht selten ein Klima der Angst und Unterdrückung. Schule in Deutschland ist immer öfter das Kalifat im Kleinen, der Schariastaat im Staat, wie im nordrhein-westfälischen Neuss, wo muslimische Schüler die Gebote des Islams an ihrer Schule durchsetzen wollten.

All das ist letztlich Ergebnis einer durch und durch ideologisierten Politik der Ignoranz und Verleugnung. Der Islam gilt innerhalb der deutschen Linken, die sich in der Mehrheit auch in den Medien wiederfindet, als sakrosankt. Kritik ist verpönt, und wenn das Thema doch einmal aufkommt, dann wird sich mit Sonntagreden à la «Wir müssen mehr für die Integration tun» oder «Menschen müssen sich an unsere Werte anpassen» über Wasser gehalten.

Was man bei all dem nie bedacht hat, ist, dass Integration in die Mehrheitsgesellschaft, wenn überhaupt, nur so lange funktioniert, wie es diese Mehrheitsgesellschaft gibt und ihre eigene Identität stark genug ist, um eine Anpassung an ihre Werte zu fordern. An vielen deutschen Schulen, vor allem im Westen, gibt es diese Mehrheitsgesellschaft schon lange nicht mehr, und den Lehrern sind die Hände gebunden. Niemand will unangenehm auffallen, indem er von muslimischen Schülern und ihren Eltern so etwas Abgefahrenes fordert wie die Wahrung unseres Grundgesetzes.

Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen hatte jüngst ergeben, dass 67,8 Prozent der befragten muslimischen Jugendlichen die Regeln des Korans für wichtiger erachten als deutsche Gesetze. Das ist die Realität, mit der Lehrer in Deutschland umgehen müssen. Eine Realität, die irgendwie von den Schulen auf unsere Gesamtgesellschaft übertragen wird und die zwangsläufig die Frage aufwerfen wird, ob der Islam zu Deutschland gehört – oder Deutschland längst zum Islam.