Verfassungsrechtler Rupert Scholz warnt vor der Ausgrenzung der AfD. «In der Demokratie sind alle Parteien zunächst gleich – vor dem Wahlrecht und vor dem Wähler vor allem», sagte Scholz im Weltwoche-Gespräch. Wer eine Partei mit über 30 Prozent Zustimmung im Osten nicht akzeptiere und nicht gesprächsbereit bleibe, verweigere den demokratischen Diskurs: «Dieses Brandmauer-Denken bedeutet im Grunde schon die Verweigerung des Gesprächs – das ist nicht in Ordnung.»

Auch die Bezeichnung der AfD als «Nazi»-Partei lehnt er entschieden ab: «Das Wort ‚Nazi‘ finde ich eigentlich eine schlichte Verleumdung.» Die Partei sei in den Parlamenten vertreten und nehme ihre «demokratischen Partizipationsrechte» wahr.

Ein AfD-Verbot hält Scholz für ausgeschlossen und «absurd». «Die AfD zu verbieten ist lächerlich, hat keine Chance», betonte er. Das Bundesverfassungsgericht verlange für ein Verbot «eine aggressive kämpferische Weise». Dies sei nicht gegeben.

Das ausführliche Gespräch finden Sie hier: