Damit hatte niemand gerechnet. Der Antrag der AfD für die Einführung einer Bezahlkarte für Asylbewerber hat im Stadtrat von Dresden eine Mehrheit erhalten. CDU, FDP und Freie Wähler stimmten dem Vorhaben zu.

Das, obschon alle anderen Parteien zuvor eine «Brandmauer» gegen die AfD ausgerufen hatten, die dazu führen sollte, dass die Politik der Partei ausgebremst wird. Vorlagen aus ihren Reihen sollten demnach generell nicht unterstützt werden.

Grüne, SPD, Linke und eine Antifa-Gruppierung wehrten sich vergeblich gegen die Bezahlkarte. Auch der vorberatende Ausschuss hatte für ein Nein geworben.

Mit 33:32 Stimmen fiel die Entscheidung äusserst knapp. Es war der erste erfolgreiche Antrag der AfD im Stadtrat überhaupt.

Die CDU hat sich auf X offen zu ihrem Abstimmungsverhalten bekannt. Friedrich Merz, der Bundesvorsitzende der Partei, zeigte sich irritiert über die Missachtung der von ihm unterstützten «Brandmauer».

Er werde sich den Sachverhalt mit den Vorsitzenden der Kreis- und der Landespartei genauer anschauen und dann bewerten, so Merz in einer ersten Reaktion.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die «Brandmauer» bröckelt: Drei Parteien stützen in Dresden einen Antrag der AfD im Asylbereich. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz zeigt sich «irritiert» über seine Parteikollegen und will den Fall überprüfen"
  • masinger55

    Ob sich die Vernunft doch noch durchsetzt?

  • berlino

    Endlich zieht Vernunft ein ins Denken und Handeln einiger Stadträte. Wenn es gut ist für die Stadt und seine Bevölkerung, sollten sich vernunftbegabte Wesen nicht von Brandmauern aufhalten lassen.

  • holgerw

    Der Merz überschätzt sich ganz schön oft, die letzte Zeit