Sanktionen sind die beliebteste Strafmassnahme des Westens.

Es fällt kein Schuss, es fliesst kein Blut, es marschiert kein Soldat.

Tödlich sind sie trotzdem.

Vor allem, wenn man sie gegen bitterarme Staaten verhängt. So wie Niger.

Die EU begrüsst die Strafmassnahmen der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas gegen das Putschregime in Niamey und erwägt eigene Sanktionen.

Die Folgen sind verheerend. Schon jetzt liegen Dutzende von Containern des Kinderhilfswerks Unicef fest. Das Uno-Welternährungsprogramm kann 6000 Tonnen Lebensmittel nicht nach Niger liefern – ein Land, in dem jeder Fünfte hungert.

Vor allem Deutschland und Frankreich drängen auf Sanktionen.

Wegen verletzter demokratischer Werte? Wahrscheinlich nicht. Die haben Berlin und Paris in den Putsch-Ländern Mali und Burkina Faso nicht auf den Plan gerufen.

Aber Frankreichs Atomkraftwerke brauchen Uran aus Niger. Und Deutschland könnte im nächsten Winter auf französischen Atomstrom angewiesen sein.

Ein Schuft, wer Böses dabei denkt.