2022 haben in Deutschland rund 340.000 Migranten einen Integrationskurs absolviert. Knapp 200.000 von ihnen waren Flüchtlinge aus der Ukraine. Kostenpunkt: eine Milliarde Euro.

Ein Bericht des Bundesrechnungshofs zeigt nun auf, dass die Kurse ihren Zweck kaum erfüllen. Mehr als die Hälfte der Ukrainer, die ihn belegt haben, fielen bei der anschliessenden Prüfung durch.

Getestet werden Sprachkenntnisse und das Wissen zu Rechtsordnung, Kultur und Geschichte in Deutschland. Die Erfolgsquote der ukrainischen Teilnehmer lag bei 46 Prozent. Über 15.000 traten gar nicht erst zur Prüfung an.

Der Rechnungshof spricht von «ernüchternden Ergebnissen» und empfiehlt Massnahmen. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) nennt die Resultate hingegen «hervorragend». Bei den Sprachkursen hätten die meisten Ukrainer mindestens das Niveau A2 erreicht.

Dieses Sprachniveau ermöglicht laut Fachleuten allerdings nicht den Eintritt in den Arbeitsmarkt. A2 bedeute, dass man mit grundlegenden Sprachkenntnissen die eigene Herkunft und Ausbildung oder einfache Dinge aus dem Alltag beschreiben könne.

Die CDU-Fraktion im Bundestag hat die Kritik des Rechnungshofes aufgenommen. Scheitere man mit den Integrationskursen bereits bei Menschen aus Europa, dürfte es für Migranten aus anderen Kulturen noch schlechter aussehen.

Man solle die Flüchtlinge stattdessen direkter und schneller in einen Arbeitsprozess integrieren, so die CDU. Damit könnten Integration und Spracherwerb beschleunigt werden.